Bruno Pfeiffer - Schaffhausen

 

Raku - gebrannte Bildobjekte

Bruno Pfeiffer zeigte archaisch schöne Keramik-Tafeln

 Im September 2007 eröffnet die junge Galerie des Hegau-Jugendwerks die Ausstellung  Raku des Schaffhauser Raku-Künstlers  Bruno Pfeiffer. Er zeigte Raku-Objekte, die wie Tafeln an die Wand gehängt wurden und so auch die Qualität eines Bildes besaßen. Der Raku-Brand ist ein Hobby des hauptberuflichen Küchenchefs, welches er in einem Kurs kennen lernte und das ihn seither nicht mehr loslässt.

Das japanische Wort "Raku" hat vielerlei Bedeutungen, die wir etwa mit "Freude" und "Wohlbefinden" übersetzen können. Ursprünglich war Raku-Keramik ausschließlich für die Teezeremonie bestimmt und bald in ganz Japan gebräuchlich. Seit über 300 Jahren hat sich die Kunst des Raku beständig erhalten. Klassische Raku-Teeschalen zeichnen sich durch ihre natürliche Einfachheit in der Formgebung aus. Der schamottierte Scherben ist immer ziemlich dick, um mehr Haltbarkeit zu gewährleisten. Heute hat sich Raku vom ursprünglichen Kult der Teezeremonie, die eng verbunden war mit dem Zen-Buddhismus, gelöst. Dieser keramischen Technik wurden neue Inhalte hinzugefügt. Geblieben ist die natürliche Einfachheit und der Zauber, im ständigen Kontakt mit dem eigenen Produkt zu bleiben. Eine Raku-Keramik kann man nur bedingt auf dem Reißbrett entwerfen. Der extreme Kontakt der Elemente Erde, Feuer, Wasser und Luft in den Händen des Künstlers macht die Faszination des modernen Raku aus.

Das Besondere an Raku ist der Glasurbrand. Die Ofensteuerung erfolgt per Hand und durch ständigen Blickkontakt mit den Keramiken. Durch die Veränderung der Ofenatmosphäre während des Brandes wird die Farbwirkung komponiert. Nach dem Ausschmelzen der Glasur bei ca. 1000°C werden die Keramiken im glühenden Zustand mit langen Zangen aus dem Ofen entnommen und in eine Tonne mit Sägemehl, Laub oder Papier gegeben, welches sofort anfängt lichterloh zu brennen. Gut abgedeckt werden die Keramiken somit nochmals bis ca. 30 Minuten nachgebrannt. In dieser stark reduzierenden Atmosphäre erfolgt die Einfärbung des Craquelés, das Feuer zeichnet in der Sinterengobe deutliche Flammspuren. Nach dem Nachbrand werden die Keramiken in kaltem Wasser abgeschreckt. Durch intensives Scheuern wird der Ruß auf den Keramiken entfernt und die individuelle Zeichnung des Unikates kommt zum Vorschein.

 

 

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